Dienstag, 12. November 2013

Suchjes!

Beim Herrn des Hauses hieß das Spiel der Kindertage "Suchjes". Wir haben das Wort deshalb für unsere Kinder übernommen. Das war immer eine riesige Gaudi, ein Geschrei und Gebrüll, ein Getobe, wenn einer auf die Jagd - auf die Suche- nach den anderen, den versteckten, ging. Und auch wenn sie schon ziemlich erwachsen sind, die Kinder, die bloße  Erwähnung des Wortes "Suchjes" zaubert umgehend ein ziemlich glückliches Grinsen in deren Gesichter. Dabei könnte das Spiel auch "Findjes" heißen. Das würde mir ziemlich gut gefallen. Denn schon im Buch mit der Tigerente gingen die Protagonisten ja nicht Pilze suchen, sondern Pilze finden. Fand ich total schön. Das implizierte ja schon den Erfolg, sagte diesen quasi voraus. Keine Suche, die mehr das vergebliche Tun erahnen lässt, nein, der ziemlich wahrscheinliche, glückliche Fund steht im Mittelpunkt.
Naja, das Spiel heißt nun also Suchjes und ich habe mich dran gewöhnt. Bei uns hieß es übrigens schlicht und ergreifend Versteckspielen. Auf jeden Fall haben alle diese Bezeichnungen eines gemeinsam: da gilt es etwas zu entdecken! Und so ist das auch mit meinem Herbstfoto. Da kann man was entdecken. Das Bockkitz z.B., dass sein Leben ein bisschen meinem Tun verdankt. Denn ich habe in der Zeit, als das junge Tier noch keinen Fluchtreflex hatte, den umtriebigen erfahrenen Meister Reinicke ausgetrickst, abgelenkt, mit allerlei Kühlschrankresten gefüttert. Damit das Kitz nicht auf seinem Speisplan landete. Die Fütterungsaktion war ein voller Erfolg, das Kitz ist putzmunter und sehr kräftig für sein Alter.
Tja, man kann aber noch mehr entdecken auf dem Foto. Z.B. das viele Laub. Und die Bäume. Treppenstufen, Mauerreste. Ja und noch etwas.
Also spielen Sie doch mal Suchjes! Brille auf, Kontaktlinse rein oder raus, je nachdem. 
Und, haben Sie' s? ;-)


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