Mittwoch, 31. Juli 2013

Wer seinen Lavendel liebt...

...der schneidet und schneidet und schneidet...
Was mich geritten hat mehr als 800 Lavendel zu pflanzen, ist ganz einfach erklärt:  ich liebe Frankreich mit all seinen Besonderheiten, seinen Genüssen. Und ich liebe die Provence. Da ist ein richtiges Lavendelfeld mehr als eine kleine Liebeserklärung an diesen Landstrich unserer Nachbarn. Ein französischer Freund sprach von "Passion", was sich ja nicht nur in französisch sondern in ziemlich vielen Sprachen so feurig anhört, wie es gemeint ist. Und ich gebe diesem Freund Recht: es bedarf wirklich echter Leidenschaft, um so ein Feld im eher weniger feurigen Deutschland zu kultivieren. Ein anderer Freund - wie gut, dass es Freunde gibt! - ein erfahrener fränkischer Gärtner, der hat mich schon im Frühjahr gesehen, wie ich in liebevoller Handarbeit diese nunmehr 2 jährigen Lavendelbüsche zu wohlgeformten Tuffs geschnitten habe. "Du wirst belohnt", meinte er nur lapidar. "Lavendel musst schneid´." Und wie Recht er hatte!
Meine Rückenschmerzen waren schon längst vergessen, als all die Lavendelstöcke sich zu unglaublichen Blühwundern entwickelten. Dieser Duft! Vor allem diese unglaubliche lila-blaue Farbe und dieses Meer von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen! Sie werden es erraten haben, der Schmetterling auf dem Titelbild des Blogs, das war ein Dauergast im Lavendelfeld. Einer von vielen!
Und jetzt... jetzt muss ich wieder ran, denn damit der Lavendel sich schön entwickelt, schneide ich also zum zweiten Mal in diesem Jahr am Lavendel herum. Mit der Schere geht es nur den Blüten samt Stengeln an den Kragen. Das beschert mit einer Portion Glück noch eine zarte Nachblüte. Die abgeschnittenen Lavendelblüten drapiere ich in schönen Schalen und Töpfen überall im Haus und hole so den französischen Sommerduft in alle Räume. Mit gebundenen Lavendelsträusschen habe ich auch schon Freundinnen erfreut und den Kleiderschrank in ein große Duftwolke gehüllt.
Durch diesen "sanften Schnitt" kommen die Pflanzen gut über den Winter und das Beet sieht auch hübsch aus mit den silbrig- grün schimmernden Tuffs. Im Frühjahr dann schneide ich die Lavendelpflanzen um ca. 2/3 komplett zurück. Bis dahin dauert es ja erfreulicherweise noch ein bisschen.
Es führt kein Weg dran vorbei am ausdauernden Schneiden und ich habe also ab sofort zweimal im Jahr "Rücken" wegen passionierter Arbeit im Lavendelfeld.
Aber wie gesagt: es lohnt sich!



Dienstag, 30. Juli 2013

Sommerdrink sucht Namen!

Die heißen Nächte liegen hinter uns, die Sahara Hitze hat sich gen Osten verzogen, die Gewitter/Hagelstürme/Windböen haben ihre Spuren hinterlassen, alles riecht feucht und dampft. Und nun? Uff, eine neue Welle hoher Temperaturen ist angekündigt..
Petrus hat es nicht leicht es uns Recht zu machen...mal zu heiss, mal zu warm. Aber: nörgeln gilt nicht, denn es ist Sommer! Ich selbst freue mich über Sonnenstrahlen deutlich mehr als über Miesnickel-Wetter...und speichere die Wärme für die Herbst-Winter-Zeit. Und die kommt schneller als gedacht! Haben Sie schon gemerkt, es wird wieder früher dunkel! Schock!

Meine heutige deutliche Ambition, ganz britisch small Talk zum Thema Wetter zu zelebrieren,will ich schnell im Keim ersticken und Sie lieber zur Anfertigung eines sommerlichen Drinks anregen:

Rezept
Man nehme 1/8 gut gekühlte Wassermelone, 1/2 l Wasser, 1 Limette und Basilikum oder Thymian nach Belieben. Melonenstücke, Limettensaft, Basilikum und Wasser in einen Mixer geben, brrrrrr... und fertig!Schlürf, schlürf...(nichts für ungut, aber ich durfte früher keine Mickey mouse Hefte lesen... das lebe ich jetzt immer mal wieder aus ...)

Mir fehlt noch ein Name für den Drink und ich freue ich über Vorschläge!
Also ran an den Mixer, damit Sie wissen, wovon ich rede!

Ich grüsse am vorletzten Juli Abend!




Freitag, 26. Juli 2013

Das Heimerle

Wie komme ich auf die Idee an einem Freitagabend bei Affenhitze einen Blog ins Leben zu rufen und einen ersten kleinen Post zu schreiben?
Ganz einfach, weil an meinem Computerplätzchen ein kühles Lüftchen weht und die Brillengläser nicht mehr komplett beschlagen!
Und weil ich ENDLICH meine Idee umsetzen will und weil ein Sommer-Freitagabend sich dafür genau richtig anfühlt.
Alle anderen, also ich weiß nicht so genau, wen ich damit meine, halt alle anderen außer meiner Wenigkeit, also wie gesagt alle anderen sitzen, bzw. schwitzen bestimmt draußen gemeinschaftlich auf Balkons, in Gärten oder auf einer der zahlreichen Strandparties.
Ich sitze zu Haus.
Nein, nicht mit Mitleid werfen! Mir geht´s super gut dabei!! Betonung auf super und gut. Warum sollte es auch nicht? Ich gehöre zu der Gattung der "Heimerle". Dabei handelt es sich sowohl um ein Lebewesen als auch um ein Kleidungsstück, von letzterem an anderer Stelle.
Also, was ist ein Heimerle? Bald wird man das sicher bei Wikipedia nachlesen können, denn diese Spezies ist gerade erst entdeckt worden und hochinteressant. Das Heimerle ist ein menschlichen Wesen gleich welchen Geschlechts, dass immer von großen Reisen träumt, von Ausflügen und Events. Ja, das Heimerle studiert stundenlang Internetseiten, kennt  deshalb weltweit die besten Hotels, die günstigsten Flüge, die tollsten Abenteuer.
Und nachdem das Heimerle die Reisedaten festgelegt hat, alles geplant hat und es ans buchen geht oder ans Fertigmachen für einen Theaterabend oder eine night-out, da beschließt das Heimerle plötzlich, dass es doch nicht weg will in die große weite Welt. Es will lieber DAHEIM bleiben.
Und genau aus diesem Grunde bin ich heute Abend sehr glücklich, denn das Heimerle in mir hat dem Freilichttheater widerstanden, hat die afterwork-Party ignoriert und weiteren Grill-Events und Nachbarschafts-Umtrunken entsagt. Genau, Sie haben es erraten:  ich bin glücklich zu Hause geblieben.
Und ich stehe dazu: ich bin sooo gerne zu Hause, habe immer was zu tun - auch wenn ich keine Blogs ins Leben rufe - und krusche einfach gerne zu Hause rum. Mir fällt immer etwas ein, was ich tun könnte und wenn es nach mir ginge, bräuchte ich noch viel mehr Zeit fürs "Daheim-Sein". Rezepte erfinden, leidenschaftlich gärtnern, bügeln (ja- auch bügeln!), ordnen oder räumen, neue Putzmittel entdecken, Schmetterlinge fotografieren, Briefpapier und Füller wieder entdecken, Einladungen organisieren, Freunde bewirten, alle diese wunderbaren Sachen müssen einfach mal zu Papier, pardon zu Blog gebracht werden. Finden Sie doch auch, oder?
Ich winke am Abend!