Dienstag, 6. Dezember 2016

Fundstück! Wer erinnert sich? Wer kennt das noch?

Was für ein Fundstück! Welches mir verdächtigen Weihnachtsglanz in die Augen zaubert! Erinnerungsinseln tauchen auf: schwitzige, kleine Finger, ein verkrampftes Mündchen, immer neues Fadengewirr, tränennasse Kinderbäckchen, immer wieder Tadel. Und immer wieder von vorne anfangen, weil die Stiche nicht stimmen und von der gestrengen Lehrerin wieder rückgängig gemacht werden. Eine tränenreich erarbeitetes Tüchlein für den Brotkorb der lieben Mutter. Und heute: fast eine Antiquität, 50 Jahre alt, mehrfach umgezogen, monatelanges Dasein im dunklen Schrank, immer wieder vergessen . Und heute entdeckt und freudig begrüßt für den Rest der Adventszeit!





Sonntag, 4. Dezember 2016

Bayerische Rindsbäckchen geschmort

Das Rezept zum 2. Advent, diesmal mit einer "Geschichte" dahinter. Ich mach´s auch kurz, denn erfahrungsgemäß herrscht in der besinnlichen Adventszeit Zeitnot...aber es ist mir wichtig!
Es geht um´s Essen. Um das Fleischessen.
Also gleich vorher weg: wir essen Fleisch. Aber sehr, sehr wenig. So wie früher halt, da gab es auch nur Sonntags einen Braten. Unter der Woche dann:  Suppen, Eintöpfe, Kartoffeln und Kleinigkeiten. Und wir sind sehr wählerisch beim Kauf von Fleisch. Das sollten Sie auch sein, denn auf den Teller kommen ja nur noch von Menschenhand und Menschenwille genetisch manipulierte Tiere, die wirtschaftlich am besten auszubeuten sind. Da gibt es einen journalistisch großartig aufbereiteten Film auf ARTE, wo tatsächlich ein Genberater den Bauern den richtigen Bullensamen für ihre Kühe verkauft. Damit die armen Tiere Nachwuchs kriegen, der extra hochbeinig, extra gebärfreudig ist und vor allem mit perfekten geraden Zitzen ausgestattet, die immer 1a unter die scheußlichen Melkroboter passen. Wer sich Filme über die tragische Zucht von unseren Schnitzeln und Co. anschaut, der muss entweder zum Veganer oder Vegetarier werden. Oder jedenfalls seine Kaufgewohnheiten ändern. Wildfleisch ist eine echte Alternative, denn Reh oder Wildschwein sind selbstbestimmt in freier Natur gezeugt worden und aufgewachsen. Aufgrund von starken Population müssen die Bestände regulierte werden. Aber bis zu diesem Zeitpunkt waren die Tiere frei. Die Rinder, Schweine, Hühner dagegen werden "hergestellt" . Mit dem einzigen Sinn und Zweck : auf unseren Tellern als Schnitzel oder Braten zu landen.
Wer Wildfleisch nicht mag, aber trotzdem ab und zu ein Stück Fleisch möchte, für den gibt es Alternativen. Eine davon ist URIA, eine andere Art von Tierhaltung, die nicht rein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet ist. Die Familie Maier im schwäbischen hält ihre Rinder im freien Herdenverband. Kein Tier wird enthornt. Die Ansprüche und Bedürfnisse der Tiere als Lebewesen stehen im Vordergrund. Fütterung, Freilauf, Unterstand und auch die notwendige Schlachtung einzelner Rinder folgt einer naturnahen Zielsetzung.
Das Fleisch ist verständlicherweise deutlich teuerer, aber ich finde, dass muss es uns wert sein. Die Qualität ist großartig. 
Und damit schließt sich der Kreis: heute gab es Rinderbäckchen von URIA, erst goldbraun angebraten und dann sanft fast 3 Stunden geschmort. Unglaublich lecker! Einmalig zart und weich. Und das lag sicher nicht nur an der Zubereitung, sondern auch an der Aufzucht des Rindes durch Familie Maier. Im Uria-Shop haben wir letzte Woche bestellt und es kam alles sehr schnell, appetitlich verpackt und gut gekühlt.

Es war ein traumhaftes Adventsessen. So richtig mit Soße und Knödeln und Böhnchen. Und hinterher noch leckere Bratäpfel mit Zimt, Creme fraiche und Datteln gefüllt. Die Apfel aus dem eigenen Garten.
Und morgen ...gibt es dann Linsen mit Sauerkraut! :-)

Bleiben Sie glücklich!


Rezept:

Rindsbäckchen: salzen und pfeffern, mit Mehl bestäuben und in Butterschmalz goldbraun anbraten.
Aus dem Bräter nehmen. Im Bräter 3 kleingehackte Schalotten und 1 kleingehackte Karotte rösten, mit Mehl bestäuben. Alles mit ca. 400ml Rotwein ablöschen. 500ml Rinderfonds dazugeben, zwei Esslöffel Tomatenmark, zwei Knoblauchzehen, 1 Zweig Thymian, 1 Zweig Rosmarin und die Bäckchen in den Topf geben.
Bei 140 Grad ca. 3 Stunden im Ofen schmoren lassen.

Gut bekomm´s!


Minus 7

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