Sonntag, 23. März 2014

"Meine" Frankfurter Grüne Soße


Echte Frankfurter Grüne Soße 
besteht traditionell aus einer größeren Menge von Kräutern, 
mindestens aber aus diesen 7 Sorten:

Petersilie
Schnittlauch
Sauerampfer
Kresse
Pimpernelle
Koriander
Borretsch
(Dill, junger Spinat, Löwenzahn, Gürkchen...gehen auch)
Die Mischung kann man sich selbst zusammenstellen oder, 
wenn man Glück hat, frisch gepackt kaufen.


Zubereitung:
alle Kräuter waschen, großen Stile entfernen, 
Blättchen abzupfen und sehr fein hacken 
-
verrühren mit einer Mischung aus Joghurt, Quark, 
creme fraiche, etwas Mayonnaise oder Remoulade 
- je nachdem, wie reichhaltig man die Soße haben möchte  -
nach Belieben würzen mit Senf (ich nehme Estragonsenf), Salz, Pfeffer 
und etwas Zitronensaft 

Ich liebe dazu:
wachsweich gekochte Eier und
frische, kleine, noch warme Pellkartoffeln

Hmmmmmm!

Goethe soll die Soße sehr geliebt haben!



Mittwoch, 19. März 2014

Sie sind wieder da!




Das erste Paparazzi-Foto von gestern Nacht 21.23h: 

Sie sind wieder da! 

Sie wandern wieder! 



Gestern Nacht saßen sie überall, völlig benebelt von der großen Reise, der anstehenden Wanderung. Kleine und größere Kröten standen in Schockstarre überall herum wie grüne Granatsplitter - und bewegten sich im Lichte der Autoscheinwerfer Gott-sei-dank keinen Zentimeter. Die Natur begeistert mich immer wieder aufs Neue! Besonders, wenn ich darüber sinniere, was diese lederweichen Kreaturen so alles auf sich nehmen, um mit Hilfe ihres integrierten Navigationssystems mit aller Macht an die Plätze Ihrer Geburt zurückzukehren.

Reisen Sie auch einmal jährlich unter Aufbietung aller Kräfte an den Ort, wo sie zur Welt kamen? Wenn nein, wieso nicht? Wenn ja, wieso? Haben Sie schon mal darüber nachgedacht? Und wenn nicht, vielleicht sollten Sie es tun? Ich meine das Reisen, vielleicht auch das Darüber-Nachdenken...


Frühmorgengrüße mit lindgrünem Grüntee aus Japan in der Tasse. 
Mich hat nämlich das Vogelgezwitscher so zeitig aus den Träumen gerissen!

p.s.1 Granatsplitter sind kegelförmige, schokoladenüberzogene Kuchensünden.
p.s.2 Interessant wäre auch die Variante "Reise an den Ort der Zeugung"... Da sehen Sie mal, wie wenig man über die eigene Herkunft weiß und auch nicht mangels innerem Navigationssystem herausfinden wird...

Dienstag, 11. März 2014

zocken...




Jeder hat ein Laster. Wirklich jeder. Sie nicht? Da haben wir´s doch: Flunkern kann auch als Laster durchgehen! ;-).
Zur Zeit erleben wir ja die Beichte des offensichtlich größten Zockers der Nation, Herrn UPunktHPunkt. Da scheint ja was mit der Wahrnehmung schief gelaufen zu sein, ein irrwitziger Realitätsverlust. Trotzdem fasse ich mir "a weng' " selbst an die Nase: nur zu gut erinnere ich mich an wundervolle Stunden auf dem Brighton Piers. Das sind lange Holzstege, ins Meer gebaut, mit jugendstilanmutigen Stahl- und Glaskonstruktionen, unter denen sich hunderte von Glücksspielmaschinen befinden. Da kann man jede Menge Geld loswerden, in größere oder kleinere Schlitze stecken, immer beseelt von der Hoffnung, dass irgendwann der große Geldsegen aus einem der bunten Automaten auf einen niederprasselt. Passiert natürlich nicht. Genauso wenig wie in den Spielkasinos, in denen ich tunlichst immer mit einem ganz strengen Limit stundenlang sehr viel Spaß hatte, aber keinen namhaften Gewinn einstreichen konnte. Und dann... diese ebay Aktionen: das ist doch auch Zockerei, oder? Wer Versteigerungen beobachtet oder dran teilnimmt, kann immer wieder feststellen, dass manches Mal mehr geboten wird für eine gebrauchte Sache, als die bei amazon neu kosten würde. Aber es macht halt Spaß, das Gewinnen, das Siegen. 
In den letzen Wochen habe ich noch etwas neues entdeckt...liveauction in Amerika. Da bin ich jetzt gelistet und zu unmöglichen Zeiten  - durch die Zeitverschiebung - kann ich nun an Auktionen live teilnehmen. Also das müssen Sie sich so vorstellen, dass da hunderte von Leuten in einem Saal (floor) sitzen und der Auktionator sich schick hinter dem Pult aufgestellt hat. Dann werden da je nach Auktion Bilder, Schmuck oder Möbel gezeigt, mit Nummer aufgerufen und es werden Gebote entgegengenommen. Und ich... sitze im entfernten Würzburg mit müden Augen im Nachtgewand auf der Couch und biete mit. Per Internet. Da ich multitasking fähig bin, läuft bei mir im Hintergrund eventuell ein Krimi, jedenfalls habe ich einen Tee neben mir stehen. Und ich sehe wie ein Angebot nach dem anderen aufgerufen wird und über meinen ipad-Bildschirm flattert. Je nachdem, wer bietet, und wer die höchste Summe geboten hat, erscheinen wie von Geisterhand die Worte  "floor" - aus dem realen Saal - oder "internet". Das Internetgebot kann aus irgendeinem Winkel dieser Welt stammen. Ist das nicht crazy?
Die ganze Aktion ist surreal, magisch, es kribbelt im Bauch vor Aufregung und der Finger ist nur all zu schnell dabei auf "bid" zu drücken. Schon hat man den Salat und hat etwas zu einem Preis ersteigert, den man eigentlich gar nicht zahlen wollte. Aber diese drohende roten Aufforderung  ("last call, 3,2,1...)  die kurz vor Ende des Gebotes aufflackert, die machen einen einfach kirre. Mich zumindest. Da habe ich doch tatsächlich eine Seriegraphie von Andy Warhol mit handschriftlicher Signatur erworben, die ich eigentlich nicht so wirklich wollte: ein Automotiv, ich stehe aber eher auf seine Marilyns oder auf seine Blümchen. Naja, ist nicht so tragisch. Dann stelle ich das Teil eben hier in Deutschland bei ebay ein und habe auch wieder ein leichtes Kribbeln im Bauch, wenn dann hoffentlich hier die Zockergemeinde über meinen Warhol herfällt.
Erst muss das Papierstück aber mal bei mir landen. Und das ist nicht so einfach. Denn UPS hat ein Versandangebot für einen Wahnsinnspreis aufgerufen, so daß ich schon dabei war, den Warhol einer der Auktionsmäuse zu schenken. Nach langer Recherche habe ich nun ein tolles Unternehmen aufgetrieben: das heißt parcel2me. Jetzt habe ich eine Adresse in New Jersey, da lasse ich alles mögliche hinschicken. Und von dort aus wird alles in einer Sammellieferung für einen wirklich moderaten Preis nach Deutschland an mich verschickt. Tolle Idee, ich hoffe nur, sie funktioniert auch.
Und so lange bleibt es spannend. Und da mein Warhol noch nicht da ist, gibt´s heute mal ein Bild von mir zur Ansicht. Denn wer´s noch nicht weiß: neben Haus- und Gartenarbeit, da bin ich mit Leib und Seele Malerin.

Genießen Sie die Sonne!

Montag, 10. März 2014

Lieber Herr Zuckerberg : I have null face-boo(c)k

Lieber Herr Zuckerberg,

so habe ich mir das nicht vorgestellt! Seit geraumer Zeit ist meine Pinnwand voller Werbung, es tummeln sich dort Leute, die Zeug bewerben. Das sind nicht meine Freunde, ich betone das ausdrücklich! Was haben die auf meiner Pinnwand zu suchen? Und dann sind da noch Werbeempfehlungen von Freunden. Bekommen die Geld dafür, dass sie mir eine doofe Creme anpreisen? Jeder zweite oder dritte Post eine blöde Werbebotschaft, die mich nicht die Bohne interessiert.
Lieber Herr Zuckerberg: das habe ich so alles nicht bestellt und so nicht gewollt!

Ich bin deshalb in einer tiefen Depression, in einer null faceboo(c)k-Phase.
Und weil ich nicht reinschaue in das weltumspannende Netz der Gesichter, da gehen mir wirkliche wichtige Ereignisse durch die Lappen: Geburtstage, Urlaubsbildchen von nahen oder sehr entfernten "Freunden", Videos (die ich sowieso nicht öffnen würde),  friend-Anfragen von Würzburger Bürgermeisterkandidaten (die mich nicht kennen, aber unbedingt nächste Woche von mir gewählt werden wollen).  Die echten von den unechten Posts zu unterscheiden, das nervt! Das hält auf und ich fühle mich wie Aschenputtel mit der zwar lösbaren, aber unerfreulichen Aufgabe der Linsensortiererei. (Oder waren es Erbsen?)
Deshalb, lieber Herr Zuckerberg, schaue ich in letzter Zeit einfach gar nicht mehr rein in Facebook. Und habe so zwar leider auch noch Kindsgeburten, Beinbrüche, Bänderrisse, misslungene Torten und Umzüge verpasst.
Aber es geht mir gut. Sehr gut sogar. Bei dem Zeitgewinn habe ich 4 großartige Bücher gelesen, habe deutlich mehr Freunde angerufen oder besucht und völlig gelassen meine 800 Lavendel geschnitten.
Ich bin es nämlich satt, dass mir diese Pinnwandselektiererei die Zeit stiehlt! Außerdem habe ich gehört, dass Sie, Herr Zuckerberg und Ihre Mannschaft alle meine Schritte im Netz überwachen können, wenn ich mich nicht bei Facebook abmelde, sondern Ihr Programm im Hintergrund laufen lasse. Das da was dran sein muss, kann ich ja auch klar daran erkennen, dass sie mich immer wieder mit Werbung beschmeissen, die sich auf von mir im Laufe des Tages gegoogelte Dinge bezieht. Ist zwar eigentlich nicht weltbewegend, dass Sie jetzt wissen, dass ich zur Zeit eine Feuerschale für den Garten suche und mich für einen Kartoffelstampfer interessiere. Aber ich will es trotzdem nicht, weil es Sie NIX, ich betone GAR NIX angeht. So, das war mal Klartext.
Ihre Finger haben Sie inzwischen ja sowieso überall drin: wenn ich irgendwo einloggen will, werde ich sofort gefragt, ob ich das nicht mit meinen Facebook Daten machen möchte. NEIN, möchte ich nicht! Es geht Sie nämlich auch nichts an, in welcher online Parfümerie ich nach Schnäppchen jage oder wo ich meine Blumenzwiebeln bestelle.
Und dass Sie sich jetzt auch noch whatsapp unter den Nagel gerissen hat, hat mich postwendend in die Arme des Messengerdienstes Threema getrieben. Auch wenn da noch kaum einer angemeldet ist, was die Kommunikation nicht gerade erleichtert. Ich habe einfach null Bock darauf komplett von Ihnen durchschaut zu werden. Würden Sie sicher auch nicht wollen, diese komplette Analyse Ihres Internetverhaltens, oder?
Nun denke ich sehr ernsthaft darüber nach, mich aus diesem facebook Gerangel komplett rauszuhalten, mein Konto abzumelden. Sie meinen, dann würde keiner mehr meinen Blog lesen? Glaube ich nicht, denn den Blog kann man ja auch direkt abonnieren.

Ich werde Ihnen meine Entscheidung schnellstmöglich mitteilen.

Hochachtungsvoll

PM

p.s. Übrigens Herr Zuckerberg,  wenn keiner mehr meinen Blog liest, dann merke ich das ja noch nicht mal. Weil ich nämlich nur schreibe und keine "Leser-Analyse" betreibe. Und dann lasse ich das vielleicht ganz und schreibe lieber ein Buch. Das habe ich seitenzahlenmässig im letzten Jahr ja sowieso schon "zusammengeschrieben". Und eine Idee für ein Buch habe ich auch.