Sonntag, 24. August 2014

Experiment Blutwurst in Frickenhausen

Der Herr des Hauses meinte, ich solle den Blog umbenennen., z.B. in "Fein schnabulieren" oder "War -mal-wieder-lecker" oder "Magenglück-leicht-gemacht". Es ginge ja in meinem Blog mehrheitlich um´s Essen. Und eigentlich würde die Liebe doch bei mir so durch den Magen gehen, dass ich mich als Gastro-Testerin mit Blog durchaus eignen würde. Recht hat der Mann. Viel Geld für schlechtes Essen auszugeben ist für mich ein Alptraum, aber ein genussreiches Essen zaubert mir Glückssterne in die Augen und auch in den Bauch. Außerdem bin ich zu einem ehrlichen feedback fähig, was ich zum Leidwesen des Herrn des Hauses auch immer freigiebig und ausführlich an den Mann oder an die Frau bringe, wenn denn in Restaurants oder Hotels Zettelchen zum Thema "Ihre Meinung" ausliegen. Dafür habe ich einfach schon zuviel in aller Herren Länder herumschnabuliert und trau mir das einfach zu. Ganz nach dem Motto: nur am feedback kann man wachsen!
Also ja, der Herr des Hauses liegt nicht ganz falsch mit seiner Empfehlung: es dreht sich in diesem Blog wirklich ziemlich viel ums Essen. Und heute?
Ich mach es kurz:
wir waren essen und es war grandios!
Wir waren in Ehrbars Fränkischer Weinstube in Frickenhausen. Dieses Traditionslokal ist von einem jungen Koch names Sebastian Stahl übernommen worden. Und ich war total begeistert! Fränkisch, aber locker, leicht, kreativ und nur frische Zutaten! Ich esse prinzipiell immer etwas, was ich mir zu Hause nicht kochen kann oder nicht kochen würde. Diesmal bin ich noch einen Schritt weitergegangen und habe etwas von der wirklich ansprechenden Speisekarte gewählt, um was ich sonst einen großen Bogen mache: Blutwurst. Ganz ehrlich? Das war so etwas von appetitlich und lecker, dass ich das am liebsten nochmals als Nachspeise genossen hätte! Blutwurstcarpaccio, Blutwurst in einem knusprigen Briqueteig und warme, knusprig gebratene Blutwurst - dazu ein hausgemachter wunderbarer Kartoffelstampf - fränkisch für Kartoffelbrei - und ein mit Vanille abgeschmecktes Lauchgemüse. Geniale Kombination und wärmstens zu empfehlen.
Dazu: reizender Gute-Laune-Service, richtig gut gekühlter Frankensecco und dann noch noch eine leckere Nachspeise. Es war ein himmlischer, fränkischer Mittagsgenuß. Ganz ehrlich zum zweiten? Schuhbeck hätte es nicht besser gekonnt!

Ich sage nur: hingehen!

Gegrüßt am Sonntag!



Montag, 11. August 2014

...Schatzsuche und Kollateralschäden

Als wir jetzt "das junge Gemüse" zu Besuch hatten, sprich die lieben kleinen Nichten, da wurde Tantchen in die Welt des "geocaching"eingeweiht.
Schon länger heißt Schatzsuche nämlich auf  neudeutsch "geocaching". Wer´s nicht weiß: da kann man über sein wunderbares smart-phone genaue Koordinaten aufrufen für irgendwelche Stellen in Wald und Flur oder Stadt, wo dann ein Schatz versteckt ist.
Gesagt, getan: anmelden auf der Seite geocaching.de, unseren Straßennahmen eingeben und schauen, ob vielleicht in der Nähe ein Schatz versteckt wurde. Solche Schätze sind auf der Karte dann als kleine Kästchen markiert.
Und ob hier in der Nähe unser Behausung ein Schatz ist! Meine liebe Nichte bekam glänzende Augen: mehr als 10 Stück... und da kam auch ich in Goldgräberstimmung.
Nichte J. und ich sind dann voller Tatendrang losgezogen. Ausgerüstet mit einer Wasserflasche in einer bo-bag (das ist eine andere Geschichte./siehe www.bo-bag.com...), einem Stift für den Eintrag in das Logbuch in der Schatzkiste und etwas Krimskrams. Denn aus der gefunden Schatzkiste darf man was rausnehmen und legt dafür was anderes rein. Los ging es. Immer dem GPS-Signal des Handys nach. Der Straße nach, und dann immer tiefer und tiefer in den Wald (denn wir wohnen am Wald). Das Handy war dauernd damit beschäftigt, die Koordinaten neu zu berechnen. Die Akkukapazität lies sekündlich nach. Das Nichtchen und das Tantchen stolperten über Stock und Stein. Immer näher und näher kamen wir dem ersten Schatz. Der Zielpunkt machte dem Namen "Natur pur" alle Ehre: wir fanden im Umkreis von 2 Metern um den Zielpunkt herum nichts anderes, als einen riesigen Komposthaufen, dichtes Gestrüpp, jede Menge Brennnesseln und einen wunderbar angelegten Garten hinter einem Zaun. Nach 30 Minuten vergeblichen Stöberns im Gebüsch und im Komposthaufen hab´ ich geknört und auf den Schatz verzichtet.
Auch zwei weitere Schätze haben sich dauerhaft vor uns versteckt, dafür sind wir mitten in ein Nest mit aktiven Stechmücken und ein Waldbeet voller Brennnesseln getappt. Beide Überraschungsfunde haben auf den nackten Beinen ihre sichtbaren und schmerzhaften Spuren hinterlassen.  Da hatte ich die Nase ziemlich voll und habe ganz klar für mich beschlossen, dieses Schutzsuchen mit dem Handy nicht zu meiner neuen Lieblingsbeschäftigung zu erheben.
Aber dann,...Nichte J. wollte es mir einfach zeigen und schleppte mich unter Aufbietung aller Überzeugungskunst zum nächsten vermeintlichen Schatz... und dann sind wir doch noch fündig geworden: wir haben die Schätze Nr.5, 6 und 7 gehoben! Ganz ehrlich, es war erhebend und ich fühlte mich ein kleines bisschen wie Vasco da Gama oder  Amerigo Vespucci, halt nur im Wald. "Ich hab´s!" schrie ich aufgeregt in die Stille des Waldes, als sehr zur Freude der kleinen Nichte plötzlich in einer Baumwurzel dieses vergilbte Tupperkästchen um die Ecke lugte. Gefüllt war das Teil mit lauter Schrottkram, wie alten Streichhölzern, einer Glaskugel, einem vergilbten Lesezeichen und weiteren Scheußlichkeiten. Wir haben später noch was scheußliches dazugepackt.
Und wie haben uns sofort in das Logbuch eingetragen, DER Beweis, dass auch wir neben zahlreichen anderen Geocachern den Schatz gefunden haben. Dann haben wir die hässliche Box wieder in dem Baumstamm  versenkt.
Der zweite Schatz hing in einem Röhrchen in einem Baum und den dritten haben wir  - mit Magnet befestigt - unter einer Brücke gefunden. Very tricky! Den Plüsch-Weihnachtsmann haben wir seinem Schicksal in der Box überlassen und auch nix reingelegt, weil wir nichts Scheußliches mehr hatten.
Insgesamt war die Quote der Schatzfunde also nicht schlecht. Die Inhalte der Schatzkisten waren allesamt .... naja...  und die Logbücher ziemlich voll (also nicht nur Stift, sondern auch Zettel mitnehmen). Und das Fazit?: ich würde wieder was suchen, wir haben nämlich sehr viel gelacht und Spaß gehabt! Dann aber bitteschön geocaching nicht im Wald, sondern in der Stadt. Denn da kann man sich zwischendurch mal die Hände irgendwo waschen. Nicht etwa, dass ich unter Waschzwang leide, aber ohne Desinfektionsmittel würde ich nicht mehr losziehen. Und große Schätze darf man auch nicht erwarten. Aber wie sooft gilt: der Weg ist das Ziel!

In diesem Sinne: auf den Weg in die neue Woche!
Herzlich grüßt: ich.




Dienstag, 5. August 2014

Spaghetti-Essen!!!


Ferienzeit im ganzen Land! Ich kann es jeden morgen hören... weil die Welt einfach lautloser dahin schlurft. Und ich mag das. Die Straßen leer, Parkplätze ohne Ende, immer einen guten Tisch beim Italiener. Und wir haben Besuch. Mehrfach pro Woche. Die Familie kreuzt auf. In größeren und kleineren Gruppierungen. Mal zum Grillen bis in die Nacht, mit Plaudern um die Feuerstelle. Mal zum Frühstück, mit Weißwurst natürlich, denn wir sind ja in Bayern. Und zur Zeit haben wir "junges Gemüse" hier: zwei junge Nichten. Und da laufen die Tage anders ab, als sonst. Die Girls schlafen lange, sind ja Ferien, frühstücken nicht vor elf, lesen stundenlang, spielen hayday (ein Computerspiel mit Suchtpotential) ab 14.00 Uhr denken sie langsam über das Mittagessen nach - während dem Herrn des Hauses und mit schon der Magen schief hängt, denn wir sind ja schon seit den frühen Morgenstunden auf. Später am Nachmittag gibt es dann den einen oder anderen Event. Der Herr des Hauses und ich haben uns vorher die Köpfe zerbrochen, was man mit einer 18jährigen und einer 13jährigen so alles machen kann. Da hängt nun eine Liste am Kühlschrank mit Stichworten wie "Minigolf, Sandstrand und Cocktail (für die eine mit, für die andere ohne "Stöffchen"), Frühstücken im Brückenbäck,  Burger grillen, Obst ernten im Garten, Hafensommer, Tierpark, Kuchenbacken, gemeinsam kochen etc.". Alles, was wir machen, wird "abgehakt"... die Liste ist schon ziemlich voller Haken... und ich bin irgendwie müder als sonst... ;-)
Die Krönung, von allen herbeigesehnt, war unser Spaghetti-Essen am Sonntag. Sie fragen sich, wieso ein Spaghetti-Essen so der Brüllet sein soll? Ganz einfach, weil der ganze Sonntag unter dem Motto stand: Essen ohne Besteck. Das galt auch für´s Spaghetti-Essen.  Und ganz ehrlich: es war sensationell,  Spaß ohne Ende!! Alles mit den Händen greifen, die Nudeln sind soooo schlüpfrig, die Soße quatscht zwischen den Fingern durch, die Spaghettis sind kaum zu bändigen, der Salat tropft irgendwie mehr als sonst. Meine Güte, was haben wir gelacht! Um die Sache auch optisch zu gestalten, haben wir alte Hemden des Herrn des Hause angezogen, natürlich in weiß. Und wir haben einen kleinen Film gedreht, mit Drehbuch. Vorher, zwischendurch, nachher. Ganz ehrlich: dieses Essens war das Highlight der "junges-Gemüse-Woche" und ist nun nicht mehr zu toppen.
Zur Nachahmung unbedingt empfohlen! Selten so gelacht! Und ich oute mich...je oller, je doller!


ps. mein Bruder überlegt sich gerade, ob er seine Töchter nochmals zu uns schickt... ;-)