Mittwoch, 23. Juli 2014

Lavendel-Gedanken

Wilder Gedankensalat während des stundenlangen Lavendelschneidens:
(Auszug, unplugged)

- dieser wunderbare Duft!
- schade, schon vorbei die Blütezeit!
- wie großartig, dass ich bei herrlichem Sonnenschein Lavendel schneiden darf
- alles ist dieses Jahr früher dran, letztes Jahr habe ich erst Anfang August geschnippelt
- was für Plätzchen backe ich an Weihnachten 
- habe ich den Lavendel genug genossen?
- Bettina hat mir Lavendelhonig geschenkt, wo steht der bloß?
- ich brauche ne Pause, es ist ziemlich anstrengend
- uff, mich hat ne Biene gestochen, die arme hat  jetzt ihr Leben verwirkt
- was esse ich  nachher?
- die zweite Tetanusspritze von heute tut nicht so weh, wie die erste
- was für ein Glück, dass ich einfach am steilen Lavendelhang rumkraxeln kann, einfach so
- es sind mehr Hummeln als Bienen im Lavendel
- was macht wohl gerade Freundin G. in Kiel?
- ich bündle den Lavendel und mache eine "Kunstpause": Lavendelbündel als Kunst auf dem Rasen
- grün und lila passen so großartig zusammen
Freundin R. hat sich auch mit der Elektroschere in den Finger gesäbelt
- zuviel Lavendelduft im Haus ist nix
- wenn ich Lavendelblüten auf der Apfelwiese verstreue, ob dann dort Pflänzchen wachsen?
- eigentlich wollte ich den Neuseelandfilm auf Arte anschauen, aber ich muss mit dem Schneiden fertig werden, denn es soll regnen
- diese Ruhe im Garten!
- dieses Jahr trockene ich mehr Lavendel als sonst
- die Elektroschere stört, ich steige um auf die Handschere
- ich sollte Fotos der Lavendel Art auf Facebook hochladen
- das alkoholfreie Erdiger ist so erfrischend
- upps, erste Kommentare zu meiner Lavendel Art auf Facebook
- ich kann laufen, gehen, singen, tanzen, denken, lachen, weinen - alles frei und eigenbestimmt
- Gartenarbeit pustet meinen Geist durch
- noch drei Büsche
- ich nasche gleich etwas Käse
- es sind insgesamt ca. 800 Lavendelbüsche auf dem Grundstück verteilt
- fertig! Käse ich komme!














Montag, 21. Juli 2014

Sommerwochenend-update

Schreibfaul bin ich... wen wundert´s bei der Schwüle! Die letzten Wochen war vollgestopft mit Events, Grillabenteuern, Besuch von lieben Freunden, Einladungen bei lieben Freunden. Und alles kam zu kurz. War aber nicht schlimm. Gewohnte Pfade müssen auch verlassen werden. Am Wochenende dann wenigstens mal wieder ein Ausflug in meine Küche: ich habe echte Pavlova-Törtchen gemacht, diese zuckersüße Leckerei aus Eiweiß und feinstem Zucker. Nicht ganz durchgebacken, haben die Kerlchen einen Innenleben wie Marshmallows. Gefüllt mit süßer Sahne und Früchten zergehen sie auf der Zunge...
Damit ich da auch zwei und mehr von den Kalorienbömbchen verdrücken kann und natürlich auch, weil es leider schon "vorbei" ist: ich habe mal wieder stundenlang Lavendel geschnippelt. Eigentlich fangen die Sommerferien in Bayern erst an... im Garten haben die Ferien schon begonnen. Schade, aber so ist der Lauf der Dinge.

Ich winke und schnippel gleich weiter.

p.s. Mit dicken Lederhandschuhen, damit ich nicht wieder zum Doc muss wegen einer Schnittverletzung!
p.s. Die Hintergründe zu "Pavlova" gab´s schon mal an anderer Stelle im Jahr 2013







Donnerstag, 10. Juli 2014

...argentinische Hacksteaks...

Um das gleich klarzustellen: ich bin kein Fussball Fan. Eigentlich... denn zur Zeit dreht sich in meinem Leben doch ziemlich viel um dieses farbenfrohe, runde Lederteil. Hätte ich niiiie gedacht... ich eine Art Fussballbraut. Aber ich kann mich dem Trubel irgendwie nicht entziehen. Wenn das meine erste große Liebe aus der Teeny-Zeit wüsste! Der hatte unter meiner anti-Fussbal-Haltung ziemlich zu leiden. Nur einmal, auf der Tribune im Böllenfalltorstadion in Darmstadt, da war ich außer Rand und Band. Und war auch für mich unerwarteterweise so begeistert, so aktiv dabei, dass ich nach dem Spiel der Darmstädter Lilien heiser war!
Und jetzt? Entkomme ich dem Fußballzauber wieder nicht.
Auf dem Tisch liegt eine Plastikrommel in Deutschlandfarben, an einer Lampe hängt die Deutschlandfahne. Irgendjemand hat noch eine Tröte und eine Rassel beigesteuert zur Krachmacher-Ausstattung. Wir haben tatsächlich zu fast allen Spielen Leute da: Bierflaschen, Limoflaschen, Chipstüten, Süßfatz, volle und leere Gläser... ungewohnte Objekte in Mengen überall verteilt. Mal gibt´s vor dem Spiel Hähnchen mit Pommes und Ketchup, mal Leberkäsebrötchen und beim Spanienspiel Bruscetta mit Serrano Schinken. Diverse Freundinnen klagen zur Zeit über deutlichen Gewichtszuwachs wegen all dieser junk-food-Orgien. Alles schnell reingestopft und dann wird kollektiv vor der großen Leinwand gestöhnt, geschimpft, gebangt und gehofft. Der Herr des Hauses hat nämlich noch einen Receiver angeschafft, damit wir den ganzen Ballzirkus statt im Fernseher direkt auf der Leinwand sehen können. (Und für diesen Kauf wurde er dann auch mit dieser doofen Plastiktrommel belohnt.)
Ja und ich? Ich renne wild herum und hin-und her. Kann vor Aufregung  nicht stillsitzen, leide mit und bin seitdem Brasil-loo zum zweiten Mal "Fußball-heiser".
Und nun, erschöpft/platt/fassungslos, verschlinge ich  jeden Kommentar und jeden Zeitungsartikel, den ich in die Finger bekomme. Ein "historisches Ereignis", und ich habe es nicht  - wie gewöhnlich bei Fußball - verschlafen. Ich kenne alle Spieler, weiß jedes Detail, finde die Kommentare von Mehmet klasse, mag die groupihafte Müller-Hohenstein nicht, finde den Müller spitze (ist ja auch ein waschechter, unprätentiöser Bayer!!), lerne Details über Klose und bereite gedanklich schon den Event am Sonntag vor: argentinische Hacksteaks mit scharfen Soßen in schwarz-rot-gold.
Wenn dann noch Angi im Stadion wieder putzig in die Händchen klatscht, dann muss das ja was werden mit dem Titel!


In diesem Sinne:
FIIINALE!