Mittwoch, 21. Oktober 2015

Bacchus Stuben Würzburg - lecker, lecker!

Wer mich kennt, weiß, dass bei mir die Liebe durch den Magen geht. Mit frischer, guter Küche kann man mich begeistern und ich posaune meine Erlebnisse dann gerne in alle Welt, schicke Rundmails an Freunde und empfehle neue Lokalitäten aus ganzem Herzen weiter. Dabei möchte ich betonen, dass da keinerlei DFB-Methoden oder Blatter-Praktiken im Spiel sind! Meine Begeisterung fußt alleine auf der Tatsache, dass ich rundum glücklich von einem aushäusigen Essen nach Hause gehe, Augenschmaus inbegriffen, und so einen Tipp einfach gerne weitergebe.
Genauso war das jetzt zum zweiten mal in den Bacchus Stuben in Würzburg. Diese unter Denkmalschutz stehende Stube in der Leistenstraße in Würzburg wurde behutsam renoviert und zwei engagierte, junge Gastronomen bieten dort eine leckere, frische Küche mit österreichischem Einschlag. Die Speisekarte ist erfreulicherweise überschaubar, was mir immer signalisiert: alles frisch. Wir haben in den Bacchus Stuben inzwischen Rahmgulasch, Tatar, gratinierten Ziegenkäse, Rindsboullion, echtes Wienerschnitzel, Lammhaxe mit Rosenkohl und Polenta, Kaiserschmarren und warmes Schokoküchlein probiert. Alle Speisen waren ausgezeichnet! Mein Favorit ist die geschmorte Haxe, butterweich, mit schönen, grünen Rosenkohlblättern! Eine wirklich ehrliche Küche, die nur mit frischen Zutaten daher kommt. So etwas unterstütze ich gerne mit positiven Kommentaren. Und hoffe, dass das kein Eigentor ist und wir in naher Zukunft trotzdem noch einen Platz bekommen und das kleine, feine Lokal durch meine "Werbung" nicht dauernd ausgebucht ist! Lecker, lecker!






Dienstag, 13. Oktober 2015

Je nach Stimmung...





Manchmal glaube ich, dass ich in einem früheren Leben eine 
Prinzessin war, denn alles was glitzert und funkelt zieht mich magisch an.
Aber dann wieder, an einem
solchen wundervollen Herbsttag wie dem heutigen, da bin ich mir fast ganz sicher, dass ich in einem früheren Leben doch auf dem Land gelebt habe... kühle Herbstluft, Latzhose und Gummistiefel, Äpfel ernten, Walnüsse finden und laubrechen - das alles verzaubert mich jedes Jahr aufs Neue!



Montag, 12. Oktober 2015

Koch-Wahnsinn!

Kennen Sie das? Sie möchten DAS PERFEKTE REZEPT. Das Rezept, das immer funktioniert, das Sie sowohl bei geistiger Umnachtung als auch im Halbschlaf IMMER perfekt zubereiten. Ja, ich bin Perfektionistin. Zumindest manchmal. Und die Sehnsucht nach solchen Rezepten lässt sich allerdings nicht nur mit dem Drang nach Perfektion, sondern auch mit einem latenten Hang zur Faulheit erklären. Denn ich hasse lange Rezepttexte, ausführliche Beschreibungen vom sinnvollen, aber auch für die erfahrene Köchin oft sinnlosen Informationen. Ich möchte einfach ein Rezept, das funktioniert. Und zwar wenn möglich immer.
Ich habe mich mit dem Thema Fleisch beschäftigt, weil ich nach der ultimativen Zubereitungsart suche. Wenn schon mal ein Braten, dann soll er auch wirklich lecker sein. Saftig, nicht trocken, am liebsten rosé, schöne Soße. Dabei habe ich folgende Methoden in Selbstversuchen ziemlich wissenschaftlich verglichen. (Für die meisten Vergleichsmethoden hatte ich Fleisch vom selben Tier und vom selben Stück, sprich Stücke vom Wildschweinrücken und von der Wildschweinkeule)

1. herkömmliches Braten im Ofen bei Temperaturen zwischen 140 und 180 Grad
- mal mit geschlossenem Deckel
- mal mit geöffnetem Deckel
- mal mit viel Flüssigkeit angegossen (Rotwein/Brühe)
- mal mit wenig Flüssigkeit

2. Sous vide Methode im Vaccuumbeutel
- knapp unter der gewünschten Kerntemperatur des Fleisches

3. Niedergarmethode im Ofen
- im geschlossenen Bräter ohne Flüssigkeit
- auf dem Grillrost
- einmal bei 80 Grad
- einmal bei 120 Grad


Die ganze Experimentiererei zieht sich schon eine Weile hin, weil ich nicht zu den fleischfressenden Pflanzen zähle und für meine Kocherei hauptsächlich Wochenenden genutzt habe. Als Ergebnis habe ich festgestellt:
rosé, saftig und Soße gleichzeitig... das schließt sich eigentlich aus. (Es sei denn...siehe weiter unten)

* Wenn Sie eine schöne Soße wollen, dann braten Sie idealerweise das Fleischstück kräftig an und lassen es dann im Ofen mit mehr oder weniger Flüssigkeit bei hoher Temperatur weiterziehen.  Literweise Soße ist Ihnen sicher, der Braten ist allerdings auch trockener, was ja logisch ist, weil der Fleischsaft zur Soße geworden ist. (Alternativ geht auch, das Stück Fleisch OHNE Anbraten bei hoher Temperatur in den Ofen zu schieben. Die Maillard-Reaktion, die eine wunderbare Kruste und Röststoffe hervorzaubert, tritt ebenfalls ein.)
Die herkömmliche Methode des Bratens im Ofen kann ich nur mit geschlossenem Deckel empfehlen.  Damit kann man den Flüssigkeitsverlust noch überschaubar halten und das Fleisch behält je nach Qualität des Topfes mehr von seiner Feuchtigkeit. Das Fleisch wird mürbe, fällt oft vom Knochen, je nach Art des Fleisches wird es aber auch ein wenig trocken.  Man muss auf jeden Fall aufpassen! Rosafarben ist es bei dieser Methode nicht. Aber es gibt viel Soße! Die Keule ist auf diese "herkömmliche Art" sehr gut geworden!

* Bei der Sousvidemethode habe ich festgestellt, dass das Fleisch innen zwar rosa ist, außen sieht es gewöhnungsbedürftig aus und braucht dringend noch ein kräftiges Anbraten in der Pfanne!! Und:
im Vaccuumbeutel ist doch auch sehr viel Flüssigkeit, die aus dem Fleisch austritt. Und zumindest zarte Fleischsorten wie Filet kann man bei weitem nicht einfach sorglos im Wasser schwimmen lassen, bis die Gäste kommen. Da kommt es schon auch auf den Zeitfaktor an im Verhältnis zur Dicke des Fleischstückes, sonst ist das Fleisch dröge und auch irgendwie durch. (Fischfilets waren dafür sensationell!)

* Wenn Sie aber einen rosafarbenen, saftigen Braten UND Soße haben möchten, dann kann ich nur folgende Vorgehensweise empfehlen:

- machen Sie sich die Mühe und kochen Sie separat eine Soße! Das können Sie ja auch schon Tage vorher erledigen, denn Knochen auskochen und reduzieren dauert.
- Heizen Sie Ihren Ofen vor (Ober - Unterhitze, keine Heißluft, die trocknet aus!) und überprüfen Sie, ob der Ofen auch wirklich die gewünschte Temperatur erreicht und dann auch hält! (z.B. 80 oder 120 Grad)
- Salzen Sie ca. 1,5 Stunden vorher das Fleisch trocken /Nasssalzen geht auch, dauert aber deutlich länger)
- Salz vor dem Braten wieder abtupfen,
- das Fleisch, welches Zimmertemperatur haben sollte!, rundherum sehr scharf anbraten, am besten in wirklich rauchendem Fett (Kokosfett z.B.)
- Legen Sie das Fleischstück dann in den bereits auf 80 oder 120 Grad vorgeheizten Ofen (Ober-unter Hitze) in die Mitte auf den Grillrost
- Saftpfanne mit etwas Wasser gefüllt, darunter schieben
- Fleischthermometer in die dickste Stelle des Fleisches schieben
- je nach Fleischart das Fleisch in Ruhe auf Kerntemperatur kommen lassen ( beim Wildschweinrücken z.B zwischen  65 und 70 Grad)
- wenn die Kerntemperatur erreicht ist, das Fleisch unbedingt außerhalb des Ofens mindestens 15 Minuten in Alufolie ruhen lassen! Das garantiert eine wunderschöne, durchgängig rosa Farbe! Der Fleischsaft kann sich wieder überall hin verteilen.

Sie möchten Beweisfotos? Hier mein Wildschweinrücken ohne Knochen vom Sonntag, 45 Minuten im Ofen bei 120 Grad, Kerntemperatur 66 Grad.
Das war ein wundervolles Sonntagsessen!





P.S. Haben Sie Tipps oder eigene Erfahrungen? Immer her damit!


Dienstag, 6. Oktober 2015

Vorrang des Lebens

Das Leben, genauer gesagt mein Leben, ist immer so vollgepackt mit Ereignissen und Begegnungen: wunderbare Familienevents, kochen und backen und Äpfel ernten, Walnüsse knacken, malen und schreiben, liebe Menschen treffen und plaudern, lesen und diskutieren, Bergwanderungen in den Alpen, Strandspaziergänge an der Ostsee, abwechslungsreiche Tage und Wochen, von der Arbeit ganz zu schweigen... da komme ich einfach nicht zum Blog schreiben. Facebook habe ich ganz aufgegeben... Aber Fotos von meinem heutigen "Apfelfest" stelle ich schnell rein: Apfelmus, Apfelsaft, Apfelkuchen... unser Haus duftet ganz unbeschreiblich!! Ich liebe den Herbst und bin voller Herzenslust in die "Heim-und Herdphase" eingetaucht. Ab und zu tauche ich auch wieder mal auf, um Fotos oder Kurztexte einzustellen. Versprochen!




Dienstag, 1. September 2015

Schuhprojekt-Info

Immer wieder habe ich im schönsten Trubel in der Londoner Innenstadt Leute angesprochen, ob ich ihre Schuhe fotografieren darf. Und ausnahmslos alle haben lachend mitgemacht, egal ob groß oder klein, schwarz oder weiß. Insgesamt habe ich mit der Kamera ca. 40 Paar Schuhe "erwischt"! Eine coole Aktion inclusive netter Gespräche! Eine schöne Erfahrung, die ich zu einem Projekt ausbauen werde. Zum einen kommt man schnell ins Gespräch mit den unterschiedlichsten Menschen. Und zum anderen wird deutlich, dass die Mehrzahl der heutigen Großstadt-Menschen bequeme Sneakers und Sportschuhe trägt. Es war eine echte Herausforderung unterschiedliche und/oder chicere Schuhe vor die Linse zu bekommen!
Das Schuh Projekt steht erst am Anfang!:-)

Mein Schuh-Projekt 2015 ;-)

                 

Montag, 10. August 2015

Ich bin ein Risotto-Fan!

Passend zur Hitze ein heißes Rezept: 

Zuccini-Risotto

Eine Zwiebel glasig dünsten in Butter oder Olivenöl, pro Person je eine Tasse Risottoreis kurz "anbraten", dann mit etwas Weißwein ablöschen. Wenn der Weißwein verdampft ist mit Brühe aufgießen und unter ständigem Rühren den Risotto cremig einkochen lassen. Ca. 10 Minuten vor Ende der Garzeit klein gehackte Zuccinistücke (Menge nach belieben) untermischen und alles sanft fertig kochen lassen. Zum Schluss mit reichlich geriebenem Parmesan, einem kräftigen Schuss Sahne und Salz und Pfeffer abschmecken. (Evtl.  2 Knoblauchzehen mitkochen... für den richtigen  Urlaubsgeschmack ;-)) 

Und dann? Auf bereits angemachtem Salat verteilen und mit den biologisch, sonnengereiften Tomaten aus der Nachbarinnen Garten dekorieren. (Nur zur Klarstellung: die roten Früchtchen waren nicht geklaut, sondern geschenkt! )

Wohl bekomm´s!


Mittwoch, 5. August 2015

Lavendel Art 2015 - tagesaktuell...

LavendelArt 2015 ... inspiriert von tagesaktuellen Themen ... auch wenn es erstmal gar nicht so aussieht... ;-)



       


                          


                                       


                             


                                  

                                                          



















Montag, 3. August 2015

Aprikosen statt Kunst

Eigentlich wollte ich ausführlich über meinen Kunstkurs in Südtirol schreiben. Es war heiß, sehr heiß, es war schön und lustig und abwechslungsreich. Es waren kreative Tage gepaart mit neuem Erleben. Aber: ausführlicher schreiben geht nicht... denn ich muss mich um die Aprikosen kümmern. Ja, genauer gesagt um unseren Aprikosenbaum, den ich vor drei Jahren gekauft habe. Das war damals nur ein Stock ohne Äste, ohne Blätter, lichtvoll angepriesen von einem Baumschulspezialisten als zukünftig üppig blühende "Zierkirsche" . Inzwischen bin ich mir sicher, die Aprikose hat sich nur als Zierkirsche "getarnt", hat sich bewusst bei uns reingemogelt, weil der Stecken auf jeden Fall zu uns wollte. Dieser Baum hat geahnt, dass er bei uns ein schönes Plätzchen bekommt und wir ihn hegen und pflegen und lieben werden, wenn er erst mal da ist. Was wir übrigens auch tun. Nun steht er also dort, mitten im Zierbeet zwischen  Rosen und Lavendel und strotz vor Lebenskraft. Und damit wir auch ja nicht auf die Idee kommen ihm ob seines Tricks böse zu werden, produziert er bereits im zweiten Jahr eine derartige Menge an Aprikosen, dass ich gar nicht weiß, wo mir der Kopf steht. Zwischen Lavendel schneiden, Lavendelsäckchen füllen und sonstigen Garten/Haus/Berufsarbeiten bin ich zur Aprikosenspezialistin mutiert. Und bin nur froh, dass ich nicht unter Aprikosenallergie leide. Denn dieses Jahr sind es schon über 3,5 kg Früchte (bis jetzt). Kleine Aprikosenkugeln, schöne rote Bäckchen, erstaunlich makellos und total öko! Was ich damit alles mache? Einfrieren, Kuchen, Marmelade und vor allem frisch essen! Direkt vom Baum. so was von lecker!!! Und ich eile, der nächste Schwung will geerntet werden, denn inzwischen haben auch unsere gefiederten Freunde die saftigen orangefarbenen Kugeln entdeckt. Und mit denen möchte ich unseren Schatz nur ungern teilen!

Gewinkt am Montag!



Montag, 27. Juli 2015

Wenn Sie sich schon immer gefragt haben...

... wie Einkaufswägen gereinigt werden, wenn überhaupt oder ob vielleicht eine Regendusche reichen muss... hier ist die Antwort (frisch entdeckt)

 ;-):



Montag, 20. Juli 2015

Tröstliche Erinnerungsgeschichte mit Badeanzug


Eines Tages werden meine Kinder irgendwo auf dieser Welt sitzen - vielleicht auch stehen... - und werden, während ich die Radieschen von unten anschaue, durch irgendetwas an mich erinnert. Vielleicht nur durch eine winzige Kleinigkeit, z.Bsp. wie jemand einen Löffel hält ("wie Mama,"), oder durch einen kraftvoll blühenden Oleander ("haben Mama und auch Oma Margit soooo geliebt, die roten Oleander,") oder "das hätte Mama auch gesagt", wenn irgendjemand den Spruch loslässt "Das Leben ist schön! Prägt Euch das ein!"
Ich selbst hatte heute so ein unglaubliches "Erinnerungs-Erlebnis"! Für Sie ist es nur eine kleine "Geschichte", für mich war es deutlich mehr. Viel mehr! Für einen Malkurs bin ich heute mit dem Auto heiße, lange 600 km nach Italien in ein Kloster gefahren. Landschaftsmalerei, mal was ganz anderes. Deshalb habe ich auch "mal was ganz anderes" als Übernachtungszimmer gebucht: ein Klosterzimmer. Ok, ich weiß, es ist ein Kloster, es ist kein Hotel. Aber als ich das Zimmer sah, da habe ich doch geschluckt. Und ziemlich schnell für mich entschieden, dass ich das doch nicht wirklich will: ein Maisonettezimmer auf höchstens, aber allerhöchstens 6qm... Ich habe mich sofort gefühlt wie Harry Potter unter der Treppe! Klar, ich hätte das durchgehalten, hätte mich in das schmale Bett gequetscht, im Mini-Bad nach drei Anläufen irgendwie und irgendwo ein Plätzchen für meine Zahnbürste entdeckt und wäre mit dem langen Fensterschlitz vor der Birke irgendwie klargekommen. Ich versuchte es mir alles einzureden, schönzureden... die klaustrophobischen Anwandlungen im Keim zu ersticken. Aber dann war ich grottenehrlich zu mir. Meine innere Stimme dröhnte immer lauter: "Nein meine Liebe, Du willst nicht einen Kurs in Landschaftsmalerei in einer großartigen, großzügigen und weiten Landschaft eine Woche lang abends mit dem Schlüsselknirschen zu einem Harry-Potter-Treppenverschlag beenden!" Und ich gab dieser Stimme ganz unglaublich schnell recht! Na klar! Der Kurs wäre umsonst, vergeblich, vertan! Ich würde keine schöpferische, phantasievolle Malerei entwickeln können. Also ich zumindest nicht. Erst schämte ich mich ein bisschen, aber dann war es ganz einfach: ich WILL das Harry-Potter-Zimmer nicht. Punkt. 
Was tun? Rumfahren und suchen. Der Kurs fängt erst morgen an... Und ich habe Glück gehabt!! Eingebettet in Südtiroler Weinberge habe ich einen Hof entdeckt, wurde so herzlich begrüßt, als hätte man schon auf mich schon gewartet. Habe ein schönes, sauberes Zimmer bekommen und ein wunderbares kleines Menü liegt hinter mir: frisch, lecker und nicht zuviel.
Und nun fragen Sie sich, wo denn meine "Erinnerungs-Geschichte bleibt? Die reizende Dame des Hauses hat mir für den Pool in den Weinbergen!! einen Badeanzug geliehen. Das Teil ist ein bisschen groß, aber ich bin ja nicht bei Heidi Klum. Dafür hat der antiquierte Einteiler mich so gerührt, dass ich fast ein Tränchen verdrückt habe. Ja. Ein Badeanzug bringt mich zum Weinen. Denn er ist von der Marke gottex. Was, noch nie gehört? Kenne ich auch nur, weil meine wunderbaren Eltern mir vor einer gefühlten Ewigkeit von einer Urlaubsreise mal einen super chicen Bikini von der Firma gottex mitgebracht haben. Weissgrundig mit attraktivem Blumenmuster. Es ist unglaublich lange her, unglaublich,wahnsinnig lange her...ich war höchstens 13 Jahre alt. Nie wieder danach ist mir ein gottex Badeteil begegnet. Aber heute! In Tirol. Ich denke sehr viel in allen möglichen Lebenslage an meine Eltern. Und heute traf es mich so unerwartet, durch diese ungewöhnliche Assoziation. Ich schaue den ziehenden Wolkenbilder nach und winke in Gedanken nach oben. Und ich würde wetten, so was wird meinen Sprösslingen auch mal passieren. Unerwartet, aus heiterem Himmel eine Verbindung zu mir. Tröstlich oder? Wir hinterlassen überall Spuren. So oder so.

Ps. Sie meinen so was Besinnliches passt nicht zur Sommerhitze? So ist das Leben aber, es passieren nicht alle Dinge passend zum Wetter. Und das ist gut so!

Dienstag, 7. Juli 2015

Es quält....

Seit ein paar Tagen quält mich was. Genauer gesagt: die Hitze quält mich. Die Brille beschlägt ständig, die Klamotten kleben, duschen nützt nur kurz was, Hände geben vermeide ich. Zitronenwasser schlürfe ich literweise. Schon wenn ich aufstehe, frage ich mich, warum das sein muss: es geht schon wieder Richtung 40  Grad! Es ist in Deutschland heißer als in Dubai! Wir haben einen wunderbaren Event geplant, ein Grillfest, weil der Sohn des Hauses runde 30 Jahre alt wird. Ich habe das Gefühl, ich werde selbst gegrillt...von diesem Wetter. Unsere Bleibe kann nicht mal nachts  runter gekühlt werden. Durch die sperrangelweiten Fenster  kommt nicht der kleinste, frische Hauch rein. Nur eine niedliche Fledermaus verirrt sich im Schlafzimmer, ebenso überrascht wie ich. Als ich dort das Licht anmache, flattert der kleine Batman irritiert und aufgeregt seine Kreise. Erst in neuerlicher Dunkelheit findet er den Weg nach draußen. Und morgens verirrte sich ein Gartentrotschwänzchen nach drinnen und sitzt auf der Küchentheke. Die Luft die letzten Tage: dick und undurchlässig wie pappiges Weissbrot. Aber heute morgen, da war alles anders. Dank Gewitter war die Luft runtergekühlt.  Auf 18 Grad. Mist, ich habe so was von gefroren und mir sofort einen Pullover übergeworfen! Wer von fast 40 Grad kommt, der friert bei 18 Grad gewaltig. Warum kann sich nicht alles auf eine schöne mittlere Temperatur einpendeln? Ach... ich wollte ja nicht ins kollektive Jammern einfallen. Aber ich friere! Punkt.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Longtime no write... ;-)

Schreibfaul... , weil ich anderweitig schreibe, weil ich durch starken Husten zwei Rippen angebrochen hatte..., weil ich Gartenarbeit habe ohne Ende und weil ich zwischendurch eine wundervolle Frankreichreise gemacht habe. Der Herr des Hauses und meine Wenigkeit haben u.a. das Burgund erobert mit Cremant-Probe (in Frankreich außerhalb der Champagne hergestellter Champagner), Senf-Verkostung, Weinberge-Anhimmeln, lecker essen in allen möglichen Brasserien und Restaurants und großartigen Fahrten durch authentische französische Dörfer. Wir waren im Ardechetal und waren fasziniert von der unendlichen Weite der Wälder und dem Türkis des Flusses. Wir haben die erst vor einem Monat eröffnete Rekonstruktion der "Caverne du Pont d´Arc" besichtigt, waren in einer echten Tropfsteinhöhle fast 70m unter der Erde, haben in einem super süßen Ort am Rande des Nationalparks in Banne gewohnt. Wir sind auch in Avignon gewesen, haben ausführlich Zeit in Montpellier verbracht, haben das Amphitheater in Orange angeschaut und den Lac d´Annecy kurz vor der Schweizer Grenze genossen.
Das Wetter war unglaublich perfekt! Immer um die 30 Grad, wolkenlos blauer Himmel. Hier in Deutschland war Schafskälte, nicht wahr? (Eine Sekunde Erleichterung...weil ich das nicht mitmachen musste...)
Und nun sind wir zu Hause und müssen erstmal alle Eindrücke verdauen. Und da wir in Frankreich erfreulicherweise wenig Zugang zum Internet hatten (denn Hollande spart und verspricht viel) , können wir erst jetzt Google befragen zu vielen drängenden Fragen: wieso hat es Dijon verpasst, die Herkunftsbezeichnung des Senfes zu schützen? Senf aus Dijon ist nämlich nicht automatisch aus Dijon, sondern bezeichnet vielmehr nur eine Rezeptur. Könnte es sein, dass die unglaublich "modernen" Zeichnungen in der Caverne mit Perspektive, Bewegungsdarstellung und Stempeltechnik, sogar zweifarbig! doch nicht echt sind? Die Vorstellung, dass da vor 36.000 Jahren einer stand mit einer Fackel in der einen Hand und einem Kohlestück in der anderen und solche Zeichnungen angefertigt hat, die heute manchem Kunststudenten nur mühsam gelingen... das lässt schon zweifeln. (Oh, ich höre schon den Aufschrei...) Zumindest ist die Menschheit dann wieder ganz schön in die künstlerische Öde gerutscht, wenn ich an die viele tausende Jahre später entstanden Reihen-Darstellungen der ägyptischen Bilder denke oder die Bilder des Mittelalters. Eine weitere Frage, die uns auf der Seele brennt: warum schmecken die französischen Croissants sooo viel besser, als hier in deutschen Landen gebackene Frühstückshörnchen. ;-)
Wir wollen auch wissen, warum so viele Weinreben in Frankreich ohne Rankhilfe wild in die Luft wachsen dürfen. Und warum der Pinot Noir uns erst dann richtig gut schmeckt, wenn er ziemlich alt ist. Leider sind allerdings alte Grand Cru Weine von besonderen Lagen, sogenannten "terroirs" nicht bezahlbar... Können Sie sich vorstellen für eine Flasche Wein 8500€ auszugeben? Wir nicht. Und ich glaube auch nicht, dass ich das wirklich schmecken würde. In der Stadt Avignon habe ich mich gefragt, warum ausgerechnet bei unserem Besuch die berühmte Brücke eine Baustelle war mit Bauzaun etc. und man trotzdem hätte Eintrittsgeld bezahlen müssen, um die Brücke zu betreten. (O.k., das Käppele in Würzburg war auch lange eingehaust und hat Touristen so ein schönes Motiv vorenthalten) Ich war auch etwas enttäuscht von dieser Brücke, hatte sie mir anderes vorgestellt, "sur-le-pont-d´Avignon-on-y-danse-on-y-danse"...so richtig nach tanzen war mir nicht...
Wir wollen außerdem wissen, ob man alte Weinstöcke kaufen kann und wenn ja, wo. Kann man die verpflanzen?
Wir hinterfragten auf unserer Reise auch immer wieder die "Globalisierung" und dieses ständige Streben nach ausuferndem Wachstum. Muss das sein? Warum muss ein einzelnes Unternehmen (!!) Cremant-Flaschen im Wert von 150 Mio € im Lager liegen haben? Und es gibt ja nicht nur diese Fabrik! und dann die "Rüttelpulte", automatisierte Metallgestelle - Champagnerromantik ade! Wie schön sind kleine, feine, individuell gefertigte Produkte, kleine authentische Dörfer mit überschaubaren Strukturen. Der Herr des Hauses und ich, wir bemühen uns sehr auch unseren Alltag nicht von Großkonzernen mit einem globalisierten, industriellen überall gleichen Angebot dominieren zu lassen!
Ah, wie ich diese kleinen Bäckereien in Frankreich  mit den handgemachten Backwaren vermisse!!!

Und dann die Frage aller Fragen: wieso geht die Zeit im Moment so schnell herum? Warum ist das Unkraut so gewachsen, obwohl es doch kühl war? Warum wandern auf  einmal wieder Kröten? Ist das eine zweite Reise oder haben sie sich in der Jahreszeit vertan?

Der Garten wird mir die Fragen nicht beantworten, er ruft aber trotzdem! Den Rest und noch viel mehr an Fragen kläre ich die nächsten Tage in aller Ruhe auf der Couch mit Google. Denn bei aller Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Reduzierung: auf das Internet wollte ich nun doch nicht verzichten. Und Sie ja wohl auch nicht, denn sonst hätten Sie ja meinen Text verpasst! ;-)

Ich winke am Donnerstag!