Dienstag, 28. Oktober 2014

Sammelsurium mit Fotoreigen

Mein Leben ist so dick und prall gefüllt mit Ereignissen, Reisen, Besuchen, Seminaren, Malerei...ich komme einfach nicht zur Blogschreiberei. Dabei fallen mir immer wieder Sachen ein, die ich eigentlich UNBEDINGT an den Mann oder die Frau bringe muss:

   Habe große, richtig große Löcher im Rasen!! Ausgebuddelt, freigelegt, weggefuttert: irgendein Tier vergreift sich an meinen schönen Scilla-Blumenzwiebeln und gräbt alle aus. Und hat die Zwiebeln offensichtlich zu Leckerbissen erkoren. Bin sauer und traurig. Ich glaube, der Räuber heißt Eichhörnchen. Ich traue mich gar nicht, die neuen Blumenzwiebeln einzupflanzen, weil ich erneute Raubüberfälle befürchte.

   Es räubert noch jemand in meinem Garten: die Hostas sind zerfressen von den schäbigen roten Gartenschnecken. Meine Gartenliebe schafft es leider nicht, diese glibbrigen Viecher ins Herz zu schließen. Manche Sachen verstehe ich einfach nicht: wofür brauchen  wir rote Gartenschnecken, die alles zarte Grün räubern?

    Es duftet wieder im Haus. Meine Back- und Kochleidenschaft ist wieder erwacht. Es gab bereits zartes Wildschweingulasch, saftigen englischen Teekuchen und würzige Kürbissuppe mit wunderbarem Kernöl, wie die Österreicher sagen. Ich mutiere mal wieder zum Hausmütterchen und nach der Salat- und Smoothiezeit ernte ich dankbare Blicke, wenn ich dampfende Töpfe mit herbstlichem Geschmause auf den Tisch stelle.

   Bin immer noch ganz beseelt von meinem Schottlandurlaub und explodiere vor Freude, wenn ich irgendwo was schottischkariertes sehe! Egal ob es ein Uhrarmband ist, ein rotkariertes Hemdchen oder ein schöner Busch Heidekraut ist. Und die größte Freude hat mir Susan von dem Higlandresort Alladale/ Schottland gemacht: sie hat mir einen echten schottischen Heidebusch per Post geschickt. Den habe ich mit vielen deutschen Sommer- und Winterheidebüschen, Farnen und Bodendeckern  eingepflanzt, große Steine dazwischen gewuchtet und ein richtiges Schottlandbeet kreiert. Zur ewigen Erinnerung, wie es so schön in den alten Poesiealben heißt.

   In Österreich habe ich bei einer Wanderung herrliche Silberdisteln entdeckt. Hätte sie am liebsten mitgenommen, diese strohigen Sonnen, aber sie stehen unter Naturschutz.

    Habe ein spannend-kreatives Clownseminar gemacht, was mich beseelt hat und genau wie die Schottlandreise immer noch nachhallt. Der Clown in mir war seltsamerweise gerne traurig, leise und melancholisch. Hätte ich gar nicht erwartet, weil ich mich selbst im "normalen Leben" so nicht kenne. Aber wahrscheinlich war´s  im Clownspiel gerade deshalb. Das andere Gesicht, das andere Herz.
 
   Bin sparsam: ich nehme nicht an den Plastik- und Papiertütenwahn teil und habe immer ein hübsches Einkaufstäschen dabei, was sich wiederum in einem kleinen Beutelchen befindet. Wie oft habe ich schon dieses "Beutelchen vom Beutel" in den Niederungen meiner Handtasche gesucht, um mein zusammengefaltetes Einkaufstaschen wieder zu verstauen für den nächsten Einkauf. Und jetzt: die Lösung: ich lege das "Beutelchen vom Beutel" einfach unten in die Einkaufstasche und packe dann munter meine Einkäufe drauf. Ist zu Hause alles ausgepackt, finde ich unten im Einkaufsbeutel das kleine Tässchen sofort wieder. Sorry, das wird viele langweilen, aber mich hat der "Trick" begeistert" :-)

   Bin wieder täglich in Latzhose anzutreffen und male viel. Die Farben sind weniger farbig, etwas ruhiger, weniger kraftvoll. Die Arbeiten sind insgesamt ruhiger. Liegt sicher am Herbst.

    Im Lavendelfeld spriessen Marzipankartoffeln aus dem Boden. Die Kugeln sehen zumindest so aus, sind aber vorwitzige Pilze, die sich da zusammengerottet haben und im Schatten der Lavendelbüsche Familientage abhalten. Wo die wohl herkommen?

    Habe gegen meine Überzeugung, gegen meine Vorsätze die ersten Lebkuchen verspeist und aus einer Weihnachtstasse getrunken. ganz ehrlich: es war köstlich! Und ich entschuldige das mit dem Blick in den Kalender: nächste Woche ist schon der 1. November und Weihnachten kommt jetzt schneller als uns lieb ist. Ich freue mich drauf und bin froh, dass ich jedes Jahr aufs Neue wieder  Jahreszeiten erleben darf.

   Ich liebe das Herbstwetter: Laubrechen hat etwas Meditatives, die Farben der Blätter bestaune ich immer wieder. Auch die zauberhaften, über Nacht wundersam entstandenen Spinnennetze in allen Ecken des Gartens. Aus Versehen habe ich beim Umpflanzen eine dicke Erdkröte beim Schlafen gestört: sie hatte sich fast zwei Handbreit (!) unter der Erde zwischen Kirschlorbeerwurzeln zurückgezogen. Wunder der Natur. Ich habe sie umgebettet und wünsche gute Winterruhe.

Ihnen übrigens auch!