Sonntag, 7. Dezember 2014

2.Advent

Würde ich nicht im Zug sitzen, käme ich sicher nicht zum Blog-Schreiben, denn meine eigentlich sorgfältig und mit Bedacht geplante Adventszeit entpuppt sich doch als ziemlich "Event-lastig"! Da reiht sich Glühweinabend an Punschabend, an Gansessen und Christkindelsmarktbesuch. Da gibt's Plätzchenbacknächte, Geschenkeplanungsabende und Freundinentreffen in besinnlicher Adventsstimmung. Alles will dekoriert sein und Karten möchte ich auch wieder von Hand gestalten. Und der Blog musste deshalb hinten anstehen. Aber jetzt auf dem Rückweg aus dem schönen München vom Mutter-Tochter-Event, da kann ich schnell mein Weihnachtsthema Lebkuchen an den Mann oder die Frau bringen. Passend zum 2. Advent haben der Herr des Hauses und ich nämlich letzte Woche eine Lebkuchen-Verkostung vorbereitet. Da ich, was Lebkuchen angeht, familienseitig "eingenordet" bin, geht's nur um Elisenlebkuchen. Alles andere an Lebkuchen zählte bei meinem Papa einfach nicht. Was den Elisenlebkuchen von den anderen braunen Kuchen unterscheidet? Ganz klar die Zutaten, denn im besten Fall wird für diesen Lebkuchen überhaupt kein Mehl verwendet, sondern nur eine würzige Nussteigmischung. 
Der richtige Elisenlebkuchen ist saftig, niemals trocken, immer würzig und wunderbar süß. Die Großbäckereien dürfen leider mit dem Qualitätsmerkmal "Elisenlebkuchen" werben, auch wenn bis zu 10% Mehl drin sind. Da habe ich leider schon manchen trockenen Lebkuchen erwischt und wurde dann durch die Zutatenliste belehrt, dass es eben ein "Mehl-Elisenlebkuchen" ist. Lebensmittelrechtlich korrekt, aber geschmacklich eine Katastrophe.
So renne ich jedes Jahr aufs neue los auf der Suche nach dem richtigen, wahren, ultimativen Elisenlebkuchen.

Dieses Jahr hatten der Herr des Hauses und ich geschäftliche in Nürnberg zu tun und ich konnte ihn tatsächlich kurz, aber nur kurz, auf den Weihnachtsmarkt schleppen. Dort haben wir bei verschiedenen privaten Lebkuchenbäckern für gutes Geld Lebkuchen eingekauft. Denn preiswert sind die Elisen nicht. Und zu Hause ging's los mit dem Lebkuchentest: Aussehen, Beschaffenheit, Geruch, Geschmack, Glasur, Würzigkeit, Süße...es war uns ein Fest! Es gibt schon Unterschiede! Aber ganz ehrlich: diese Nürnberger Elisenlebkuchen haben durchweg ihrem Namen alle Ehre gemacht! Saftig und kein bisschen trocken! Am besten hat uns der Lebkuchen der Bäckerei Winkler und Schorn mit angenehmer Süße und schöner Weihnachtswürze geschmeckt. Auch der Lebkuchen von Fraunholz war köstlich, die Nüsse waren eher fein gehackt, als gemahlen und er schmeckte mehr nach Honig.
Bei einem hausgemachte Cappuccino war diese Testerei ein wunderbarer, weihnachtlicher Event. Rotwein schmeckt übrigens auch vorzüglich zu diesen Lebkuchen. Und kann wohl auch nicht schaden, denn schon Rotkäppchen brachte der kranken Großmutter Kuchen UND Rotwein!
Schauen Sie das nächste Mal beim Lebkucheneinkauf auf die Zutatenliste. Es lohnt sich! Echte Elisenlebkuchen von kleinen Bäckereien sind wirklich ein Hochgenuss!

In diesem Sinne einen schönen zweiten Advent!

P.s. Unsere Favoriten der Reihe nach. 













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