Donnerstag, 20. November 2014

Der 24.Dezember naht - Stollenzeit

Der 24. Dezember scheint noch in weiter Ferne. Aber zumindest fürs Stollenbacken ist es höchste Eisenbahn ! Denn erstens schmeckt der kurz vor Weihnachten am besten und zweitens muss er ja unter einer Butterschmalz-Zuckerschicht schön durchziehen, damit er mürbe und saftig wird. Und das dauert mindestens seine 2-3 Wochen! Deshalb habe ich gestern Abend extrem-couching gemacht und mich per ipad "eingelesen". Das mit dem Hefeteig ist eine echte Wissenschaft. Da gibt es Hefeteig mit viel und mit wenig "Schüttflüssigkeit - soll heißen "Milchzugabe". Mit wenig oder gar keiner Butter, mit Eigelb ohne Eigelb. Mal wird nur 1g (!) Hefe mit Mehl und Wasser angesetzt. Mal wird die Hefe mit Salz und Wasser zu einer Art Vorteil gerührt. Der Teig ruht mal lange oder kurz. Und je nachdem erhält man andere Backergebnisse: da kommen buttrige Croissants raus, oder ein fluffiger Panettone oder eben ein fester Stollen.
Kurzer Rede langer Sinn: ich lasse Sie teilhaben an meinem Stollenexperimenten. Dafür mache ich einen sogenannten "schweren Hefeteig", mit viele Hefe, wenig Ruhezeit und viiiiel Inhalt. Ich habe Rezepte von allen möglichen Starköchen und Hobbyköchen "verprobt" und mir mein spezielles Rezept geschnürt. In meinen Stollen kommen Cranberries, Zitronat, Orangeat und Rumrosinen. Auf Wunsch des Hausherrn vor allem auch Marzipan, weil der Stollen dann schön saftig ist. Erstaunlich viel Hefe und erstaunlich viel Salz ist in allen Rezepten zu finden. Hätte Sie gewusst, dass Salz dazuführt, dass die Krume besonders gut wird? Und dass es besonders Stollenmehl gibt, man aber auf jeden Fall Mehl nehmen sollte, dass einen hohen Leberanteil hat, d.h. Mehl 550 z.Bsp.  Der eher  rheinländischen Stollen wird mit Eigelb gebacken, der  thüringisch/sächsischen Stollen eher mit Butter. Und Quark könnte man auch zum Stollenbacken nehmen.
Sie sehen, ich bin auf dem besten Weg Stollenteigexpertin zu werden.

Ach, habe gerade beschlossen, dass ich nicht nur einen Stollen, sondern zwei verschiedene Stollen backe.

1. einen Stollen mit 1 kg Mehl, 100 g Hefe, 250g Zucker und fast 900 g Sultaninen, Zitronat, Orangeat, Cranberries (vorher in Rum getränkt), zwei Eigelb, 10g Salz, Gewürzen  und viel Marzipan

und

2. einen kleinen Stollen mit 500g, 50 g Hefe, 5 g Salz, 120 g Zucker ,kein Eigelb, aber mit Butter, Aprikosen und Sultaninen (vorher in Rum getränkt), Koksflocken und Gewürzen.


Beide Stollen ruhen nur ca. 30 Minuten. Dann schmeckt man die Hefe nicht so übermäßig, aber getrieben hat sie schon ein bisschen. Gewürzt habe ich mit Nelke, Muskat, Kardamom, Zitrone, Ingwer, Zimt. Nicht zu viel.
Wenn alle Zutaten im Teig sind, dann ist das eine ganz schön pappige Angelegenheit!

Die Stollen werden bei 210 Grad ca. 15 Minuten angebacken und dann bei 160 Grad ca. 40-60 Minuten fertig gebacken.

"Vorher" Fotos gibt es schon. Wie gut die guten Stollen schmecken? Dass erfahren Sie erst im Dezember, denn die Butterschmalz-getränkten-Kristallzucker-gezuckerten Stollen müssen in Alufolie bis dahin erstmal ruhen! Puderzucker kommt nach der Ruhephase drauf. Soviel sei verraten: die Stollen duften köstlich! Und für den Fall, dass meine "Profirezepte" nicht schmecken, lege ich uns einen Dresdner Stollen von Aldi in eine Schublade ;-)!

Gemütliche Zeiten wünsch ich!









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