Samstag, 11. Januar 2014

Ein Drohbrief und Bataten

Haben Sie so was schon mal bekommen? Einen unangenehmen Brief, genauer gesagt einen kleinen, hässlichen Drohbrief. Ja, so was hatte ich in meiner Mailbox! Unglaublich! In wenigen Worten stand da kurz und knapp die vollmundige Ankündigung, der Unterzeichner wolle meinen Blog nicht weiter lesen, wenn nicht endlich mal wieder ein Rezept auftauchen würde.
Ich bin traumatisiert, bin fix und alle. Mein erster Drohbrief. Ich bin hilflos im Umgang damit und fühle mich wie das heulende Elend. Der Herr des Hauses kann mich kaum beruhigen. Wie soll ich damit umgehen, mit diesem Miststück von Mail mit anonymer Unterschrift? Wie reagiere ich richtig?
Ich führe mir den Inhalt wieder und wieder vor Augen, die unfassbare Folge fehlender Rezepte will mir nicht aus dem Kopf: ein Leser weniger! Was für eine Katastrophe! Ich leide an Weltuntergangsstimmung.
;-)
Um das drohende Unglück zu verhindern, muss ich mich heute outen: es gibt zur Zeit leider keine wirklich ausgefallenen Rezepte. Mir ist über die Feiertage nämlich die Lust am Bratpfannen schwenken, am Töpfe stemmen und Backbleche schieben verloren gegangen. Zur Zeit ist mir mehr nach "nachweihnachtlicher" Besinnlichkeit, nach Reduktion und auch nach "Nicht-Essen".
Deshalb gibt es hier heute nur das Foto meiner schlichten Freitagsmahlzeit: gebratene Süsskartoffel mit Shitakepilzen und Feldsalat. Rezept in Kurzform gleich anbei, damit mir der Drohbriefschreiber auch ja nicht abhanden kommt. Besänftigt, lieber Schreiberling? ;-)
Zur Zeit probiere ich nämlich nur unprätentiöse Kocherei. Schlicht und ergreifend, wenig Arbeit, wenig Töpfechaos. Süsskartoffeln oder auch Bataten sind wunderbar einfach zuzubereiten. Und es handelt sich dabei um ganz außergewöhnlich nährstoffgeladene Knollen. Die übrigens nicht zu der Sorte der Kartoffeln und damit etwa zu den Nachtschattengewächsen zählen, sondern zu den Windengewächsen. Columbus hatte sie bei seiner Rückkehr aus Südamerika mit im Gepäck. Ja und ich hatte sie heute in der Pfanne. Ein schnelles, leckeres Gericht, aufgepeppt mit viel Kresse und Petersilie. Damit kann man im Januar auch die Sünden des Dezember regulieren.
Ich habe Süßkartoffeln in allererster Linie gebraten, weil ich das schon immer mal ausprobieren wollte. Pure Neugier, gepaart mit dem guten Gefühl, mir was Gutes zu Tun. Es war allerdings nicht nur gesund sondern auch sehr, sehr lecker.

Bleiben Sie mir gewogen, ob mit oder ohne Rezept!


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