Schon morgens beim Aufwachen kann ich es spüren: alle sind weg! Zumindest fast alle.
Unsere Stadt ist leergefegt. Es gibt immer und überall einen Parkplatz, weniger Politessen, kein Gerangel an den Kassen, das morgendliche Gebell der Nachbarhunde ist schon den dritten Tag erfreulicher Stille gewichen. Alles fühlt sich so friedlich an in unserer Stadt. Es sind Ferien - Mitte August. Einige meiner Lieblingsläden haben leider, genau wie in Frankreich, einfach den ganzen August geschlossen. Aber ich kann´s verstehen, wer will schon da bleiben, wenn alle weg sind und dann auf Salatköpfen und Kirschen sitzenbleiben?
Der Italiener nennt diese Urlaubszeit Ferragosto. Ursprünglich war damit nur der 15. Juli gemeint, einer der Tage, an dem Kaiser Augustus seinen Sieg über Kleopatra und Marc Antonius feierte.
Egal ob die Zeit ferragosto, vacances oder vacaciones heisst:
ich liebe diesen August zu Hause! Als ob die Welt sich ein bisschen langsamer dreht, sommerlahm vor sich hinschlurft. Selbst das Unkraut spriesst nur noch zögerlich. Und ab und zu gibt es dann in diesem trägen Vor-sich-hin-leben ein "Hopserchen". Nämlich immer dann, wenn der Herr im Haus und ich das kleine, rote Cabrio anwerfen und damit eine spontane Fahrt machen. z.B. in die leergefegte Eisdiele, wie gesagt ohne Parkplatzdrama, aber dafür mit etwas mehr Sahne auf dem Becher als sonst. Oder zum Lieblingsitaliener, der so viel Zeit hat zum Plaudern wie nie, weil wir fast die einzigen Gäste sind.
Alle sind ausgeflogen. Nur wir nicht. Wir erleben unsere Stadt neu, sehen sie mit anderen Augen, geniessen den frischen Blickwinkel.
Sie sehen, ein Heimerle (siehe erster post) ist nicht per se ein Heimhockerle. Ich bin schon auch sehr unternehmungslustig. Zu meinen Konditionen, in selbstbestimmter Dosierung.
Und in letzter Zeit war ich viiiiel draußen, auch außerhalb unserer Grundstücksgrenzen. ;-)
Mal war ich mit dem Herrn des Hauses unterwegs, mal mit einem quietschenden Frauentrio, mal mit meiner lieben Freundin G.
Und bei munterem Geplauder ging es auch immer ums Essen und Trinken. Der Blog rutscht also, hast-nicht-kannste-nicht- schwupps, jetzt im Ferien-August ganz eindeutig in die Gastro Ecke.
Und bei munterem Geplauder ging es auch immer ums Essen und Trinken. Der Blog rutscht also, hast-nicht-kannste-nicht- schwupps, jetzt im Ferien-August ganz eindeutig in die Gastro Ecke.
Das macht einen unglaublichen Spass, denn bei mir geht die Liebe durch den Magen. Und nur in überschaubarem Maße anschliessend auf die Hüften. Da eröffnen sich so wunderbare Möglichkeiten wie z.B.in dem Restaurant Goldener Löwe in Sulzfeld bei Anna die Pfifferlingssuppe noch mal als Nachspeise zu ordern. Wissen Sie wohl Sulzfeld liegt? Romantisch, komischerweise unbedeutender als Sommerhausen am Main und dabei so unglaublich viel pittoresker und überraschender.
Dieser Gasthof zum Löwen wird liebevoll Inhabergeführt. Da kommen nur frische Sachen auf den Tisch, eine ehrliche Küche! Der Service ist freundlich, die Karte regional und erfreulich übersichtlich. Was will man mehr?
Nein ich werde jetzt nicht die einzelnen Gerichte, die auf den Tisch kamen, fachfraulich kommentieren, was ich mir ohne weiteres zutraue. Ich möchte Sie nur ermuntern sich einmal wieder nach Sulzfeld zu begeben. Ein herrlicher Ausflug!
Also merken: Sulzfeld am Main, Gasthof zum Löwen. Und dann einfach schauen, was bei Anna auf der Tageskarte steht. Ich hatte gebratenes, saftiges Tartar mit Salat und dann die besagte Pfifferlingssuppe als Nachspeise.
Die Fahrt lohnt sich! Besonders als kleines "Hopserchen" während des Urlaubs zu Hause.
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